Artikel in AIS-Studien Jahrgang 12, Heft-Nr. 1 (2019)

Subjekt ohne Klasse? Zur sozialen Genese von Arbeitskraft in aktuellen Debatten um eine Subjektivierung von Arbeit

Carina Altreiter

Zusammenfassung

Die Diagnose einer „Subjektivierung von Arbeit“ gilt heute als anerkannter Topos in der Arbeits- und Industriesoziologie. Einer der vielbeachtesten Thesen dazu ist der von G. Günter Voß und Hans J. Pongratz skizzierte „Arbeitskraftunternehmer“. In beiden spiegeln sich zum einen Umbrüche in der kapitalistischen Wirtschaftsordnung, sie stehen zum anderen aber auch für Veränderungen innerhalb der Disziplin, im Zuge dessen Fragen nach der sozialen Klassenherkunft von Subjekten schrittweise verabschiedet wurden. Der Beitrag diskutiert am Beispiel der Arbeitskraftunternehmer-These theoretische wie empirische Auswirkungen dieser Verschiebung. Verloren geht dabei nicht nur der Zusammenhang zwischen sozialer Lage und individuellen Orientierungen, sondern insbesondere eine relationale Perspektive, welche die Wahrnehmung von Unterschieden, die auf einer kollektiven Ebene gelagert sind, erlaubt.

Title (english)

Classless Individuals? The formation of labour power in current debates about the subjectivation of work

Abstract (english)

The term “subjectivation of work” is well established in present debates in the sociology of work. One concept that has gained a great deal of attention is the “Arbeitskraftunternehmer” (labour power entrepreneur), put forward by G. Günter Voß and Hans Pongratz. Both reflect changes in the capitalist economic system, as well as changes within the discipline, leading to the dismissal of questions on the class background of individuals. Taking up the thesis of the labour-power entrepreneur, the paper discusses some of the theoretical and empirical implications for the understanding of social phenomena, when the social formation of employees is not considered adequately. Apart from the relationship between social position and individual orientations a relational perspective goes astray, which is necessary in order to grasp differences between individuals pointing towards collective patterns of distinction.

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