Artikel in AIS-Studien Jahrgang 18, Heft-Nr. 1 (2025)

Sprechen über Arbeit, ringen um Worte. Erzählungen des Ganzen der Arbeit

Stefan Kerber-Clasen

Zusammenfassung

Die Arbeitsforschung blickt neuerdings wieder stärker auf die Vielfalt der Arbeiten, ihre Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Das ist der Ausgangspunkt, um das bisher wenig beleuchtete Phänomen des Sprechens über Arbeiten zu fokussieren. Am Beispiel von biographischen Interviews mit Frauen kurz vor dem Rentenalter, die ihre Erfahrungen aus verschiedenen Arbeitskontexten – vor allem jenseits der Erwerbsarbeit – schildern, wird herausgearbeitet, dass die Interviewten Schwierigkeiten haben, ihre Arbeitserfahrungen sprachlich und in ihren sozialen Kontexten darzustellen. Dies wird auf das Fehlen eines adäquaten Vokabulars und passender gesellschaftlicher Skripte, über Arbeiten zu sprechen, zurückgeführt. Der Beitrag schließt mit Ideen für weitere Forschung, die Diskurse, Subjekte und den gesellschaftlichen Rahmen einbezieht, um ein besseres Verständnis der vielfältigen Erfahrungen von Arbeit und des Sprechens über Arbeit aus verschiedenen gesellschaftlichen Positionen heraus zu erlangen.

Title (english)

Talking about work, struggling for words

Abstract (english)

Recently, sociology has been taking a closer look at the diversity of work and forms of work, their connections and interactions. This is the starting point for this article in order to focus on the phenomenon of talking about work, which has received little attention to date. Using the example of biographical interviews with women shortly before retirement age, who describe their experiences from various work contexts – especially outside of paid employment – it is shown that the interviewees have difficulties in presenting their work experiences. This is attributed to the lack of an adequate vocabulary and appropriate social scripts for talking about work. The article concludes with recommendations for future interdisciplinary research that requires a deeper analysis of discourses, subjects and social contexts in order to gain a better understanding of the diverse experiences of work and talking about work from different social positions.

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