Artikel in AIS-Studien Jahrgang 14, Heft-Nr. 2 (2021)

Migrantische Arbeit unter Covid-19: Leerstellen in der Arbeitssoziologie

Johanna Neuhauser, Peter Birke

Zusammenfassung

Unter dem Eindruck der Pandemie geht dieser Text der Bedeutung von Tätigkeitsfeldern nach, in denen fast ausschließlich Migrant*innen beschäftigt sind. Die zentrale Frage ist, wie arbeitssoziologische Forschung der Beobachtung gerecht werden kann, dass eine nach Staatsbürgerschaft geordnete Prekarisierung von Arbeits- und Lebensverhältnissen existiert. Aktuell gibt es in der deutschsprachigen Literatur wenig Texte, die diese Beobachtung auch theoretisch zu fassen versuchen. Es wird argumentiert, dass die Verbindung von Begriffen und Debatten aus der Migrationsforschung („Segmentierung“, „Rassifizierung“, „differentielle Inklusion“) mit solchen aus der aktuellen Arbeitssoziologie eine in diese Hinsicht interessante und wichtige Perspektive darstellt.

Title (english)

Migrant labor under Covid-19: Research gaps in the sociology of work

Abstract (english)

This article examines the significance of work almost exclusively performed by migrants. In Germany as in other countries worldwide, the pandemic has made such work increasingly visible. The central question is how sociological research on work can do justice to the observation that a precarization of working and living conditions exists in relation to citizenship. Currently, few texts attempt to grasp this observation theoretically. It is argued that the connection of concepts and debates from migration research (“segmentation”, “racialization”, “differential inclusion”) with those from the current sociology of work represents an interesting and important perspective in this respect.

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