Artikel in AIS-Studien Jahrgang 2, Heft-Nr. 2 (2009)

Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten

Brigitte Aulenbacher

Zusammenfassung

Arbeits- und Industriesoziologie und Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung legen verschiedene Perspektiven auf die Analyse von Arbeit und der postfordistischen Arbeitsgesellschaft an. Die Arbeits- und Industriesoziologie fokussiert den Wandel von Erwerbsarbeit und seine Folgen. Die Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung rückt den Konnex von Arbeit, Geschlecht und Ungleichheit in den Mittelpunkt. Der Beitrag arbeitet heraus, in welcher Weise beide Perspektiven aufeinander treffen und Erkenntnisse der Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung die soziologische Reflexion des Wandels von Arbeit bereichern. Dies wird für die Analyse der gesellschaftlichen Reproduktionskrise gezeigt, welche mit der forcierten Rationalisierung der Daseinsfürsorge einhergeht. Und es wird für die Analyse des Wandels von Herrschaft herausgearbeitet, wie er mit der für den Postfordismus spezifischen ökonomischen Unbeständigkeit und existenziellen Verunsicherung einhergeht. Deutlich wird, dass der gegenwärtige Wandel von Arbeit soziale Ungleichheiten nicht nur zur Folge hat, sondern auf Differenzen und Ungleichheiten nach Geschlecht, Ethnie, Schicht gründet. Dieser Konnex von Arbeit, Geschlecht und Ungleichheit beeinflusst, so die Schlussfolgerung, das Ausmaß und die Ausrichtung des gesellschaftlichen Wandels. Deshalb ist er in der soziologischen Forschung systematisch zu veranschlagen ist

Title (english)

Abstract (english)

The sociology of work and gender and intersectionality studies follow different perspectives on work and the postfordist society. The sociology of work focuses changes of paid work and their effects. Gender and intersectionality studies focus the connection between work, gender and social inequalities. The article considers the way, in what both perspectives meet and findings of gender and intersectionality studies enrich the sociological analysis of changes in work. First, the crisis of societal reproduction is examined, which is connected with the rationalization and reorganization of public and private care. Second, relations of power and dominance, which are based on the postfordist mode of economical and social uncertainty, are considered. In both cases social inequalities have to be described as consequences of the contemporary changes in work. And, vice versa, the postfordist configuration bases on differences and inequalities, especially by gender, race, class. This connection, so the conclusion of the article, influences and shapes the extension and direction of societal development. Therefore the sociological analysis has to reflect systematically on it.

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